Verdauungsstörungen – was ist die Ursache?
Der Darm rebelliert, der Magen fühlt sich nicht wohl – viele Symptome können die Folge sein: Aufstossen, Sodbrennen, Magenschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Durchfälle oder Verstopfung.
Diese Beschwerden werden immer häufiger – doch was ist die Ursache?
Die Schulmedizin hat nur wenige Antworten parat. Bei wiederkehrenden Beschwerden wird häufig nach einem Check der Laborwerte zu einer Magen- oder Darmspiegelung geraten. Das Ergebnis der aufwändigen und unangenehmen Prozedur ist oft ernüchternd: ein spezifische Ursache der Symptome kann nicht gefunden werden. So sinnvoll diese Untersuchungen zum Beispiel bei der Tumor-Früherkennung sind, zur Diagnostik bei Verdauungsstörungen taugen sie meist nicht.
Sehr oft werden Untersuchungen auf eine Laktose- oder Fruktose-Intoleranz durchgeführt, die Ergebnisse – ob positiv oder negativ – aber nur selten ausführlich mit dem Patienten besprochen.
Was bleibt, ist oft nur die Verschreibung von sogenannten Magensäureblockern (Pantoprazol, Omeprazol, usw.)
Ganzheitlicher Ansatz hilft weiter
Der Grund für die meistens enttäuschende Leistung der Mediziner: unser Verdauungssystem ist hochkomplex und beschränkt sich nicht nur auf die reine Organfunktion. Unser Immunsystem leistet einen wesentlichen Teil seiner Arbeit im Darm, deshalb spielen allergische Komponenten oft eine Rolle bei Beschwerden. Die Verdauungsarbeit wird im Zusammenspiel mit unseren Darmbakterien geleistet – deren Anzahl und Zusammensetzung ist ungemein wichtig für ein reibungsloses und beschwerdefreies Ergebnis. Was, wie oft und wie wir essen spielt natürlich ebenso eine Rolle wie unsere Vorlieben und Abneigungen für und gegen bestimmte Nahrungsmittel. Und nicht zuletzt hat unsere Psyche enormen Einfluss auf die Funktion Verdauungsorgane!
Wenn alle Aspekte beleuchtet werden, kann die Heilung beginnen…
Von der Informationssammlung zur Diagnose…
Am Anfang der therapeutischen Arbeit steht die Anamnese, die Informationssammlung im ausführlichen Gespräch. Ihre Ernährungsgewohnheiten, bekannte Vorerkrankungen und Allergien, eventuelle Medikamenteneinnahme und natürlich Ihre aktuellen Beschwerden werden erfragt. Wenn Sie über ärztliche Vorbefunde verfügen (Arztbriefe, Laborwerte) sollten Sie diese mitbringen.
In der Regel wird sich eine körperliche Untersuchung anschliessen. Die Palpation der Bauchdecke ergibt oft wichtige Hinweise, ebenso wie eine mögliche Druckschmerzhaftigkeit von bestimmten Reflexpunkten.
Häufig – aber nicht immer – wird das Erstellen eines Ernährungstagebuchs geboten sein: über meist eine Woche werden alle Nahrungsmittel und Getränke, die Sie zu sich nehmen, von Ihnen protokolliert. Die Auswertung dieser Aufzeichnungen liefert meist überraschende Ergebnisse!
Gegebenenfalls müssen weitere Diagnoseschritte zur Abklärung von Nahrungsmittel-Allergien oder bakteriellen Fehlbesiedlungen des Darms unternommen werden.
„Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen“
Neben der Ernährungsanpassung ist die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) eine wesentliche Grundlage der erfolgreichen Therapie von Verdauungsbeschwerden. Hier kann auf eine Vielzahl von Fertigarzneimitteln zurückgegriffen werden. Ich wende in meiner Praxis gerne individuelle Rezepturen von passenden Arzneikräutern an, die in Form einer Teemischung oder auch als Tinktur (Tropfen) oder Saft rezeptiert werden können.
Um eine nachhaltige Besserung von Beschwerden zu erreichen, ist es oft hilfreich, nicht nur erkrankte Organe oder gestörte Organfunktionen zu behandeln. Ebenso muss das „Wann“ und „Wie“ der Nahrungsaufnahme beleuchtet werden. Die Zusammenstellung der Mahlzeiten, Zubereitungsarten und die Zeiten der Nahrungsaufnahme spielen eine wichtige Rolle bei der gesundheitsfördernden Ernährung!
Lesen Sie weiter bei Allergien und Unverträglichkeiten